Der Künstler

Wolfgang Brückner wurde 1965 in Heidelberg geboren und begann schon als Kind, mit der Kamera zu experimentieren. Nach einer Ausbildung an der privaten Kunstakademie in Mannheim kam er 1990 nach Berlin und überzeugte mit kreativem Engagement in der aufstrebenden Underground Szene. Hier entstand auch das Bedürfnis, die eigene Umwelt künstlerisch einzufangen und immer wieder in Farben und Formen zu spiegeln.

Laut Berliner Morgenpost “verfremdet keiner Architektur so psychedelisch schön wie Wolfgang Brückner”.

Ausgangspunkt für das Projekt STRUKTURFORSCHER war u.a. die Beobachtung, dass die Identität und Besonderheiten der Lage von Gebäuden und Wohnanlagen meist in den Innenräumen schlagartig verschwindet. Selbst große prunkvolle Bauwerke verlieren in ihren Innenräumen schnell an Ausstrahlung. Und wenn Kunst Teil der Inneneinrichtung ist, hat sie selten einen logischen Zusammenhang mit den Gebäuden und der Umgebung. Wolfgang Brückners Bilder schaffen einerseits eine Identifikation und „Verbrüderung“ mit dem jeweiligen Gebäude, anderseits auch „Traum-Fenster“ in die nähere Umgebung, die eigentlich das zeigen, was z.B. hinter den Mauern zu sehen wäre, wenn der Architekt ein Fenster in eine erweiterte Wahrnehmung hätte bauen können.

Wir werden ständig von Reizen überflutet, dadurch rücken Informationen die früher überlebenswichtig waren, wie z.B. die eigene Position und Größe im Verhältnis zur Umgebung, in den Hintergrund. Das Nervensystem generiert diese Informationen zwar noch, aber sie werden nur kurz im Unterbewusstsein überprüft und dann wieder gelöscht. Diese Sinneseindrücke macht das Strukturforscher-Projekt sichtbar, durch z.B. die Überlagerung immer des gleichen Fotos in verschiedenen Perspektiven und Farben. Menschen spielen auf den Bildern keine große Rolle, es geht fast immer um die Position des Wahrnehmenden zur Umgebung. Die großformatigen (bis 5×15 Meter) farbenfrohen Bilder erinnern aber eher an Gemälde als an Fotos, sie wecken Gefühle, regen zum träumen an, und schaffen eine neue Beziehung zwischen Betrachter und Objekt, anders als die meisten Architekturaufnahmen.